Am 25. Februar 1951 kamen Vereinsvertreter aus den Kreisen Segeberg und Stormarn, dem Kreisherzogtum Lauenburg und der Hansestadt Lübeck zum 1. Gauturntag des Travegaues nach dem 2. Weltkrieg in Lübeck zusammen. Diese Zusammenkunft war auch die Geburtsstunde der Turnkreise Stormarn, Lauenburg und Lübeck als Untergruppierung des Travegaues. Die Gründungsversammlung des Turmkreises Segeberg war bereits ein Jahr zuvor erfolgt.
Fünf Vereine gehörten in den ersten Jahren dem Turnkreis an: TSV Bargteheide, VfL Oldesloe, SV Preußen Reinfeld, TSV Dwerkaten Lütjensee und mit einigen Unterbrechungen der TSV Trittau. 1. Kreisvertreter war Hans Behnke aus Bargteheide, Oberturnwart Johannes Matthees aus Bargteheide, Kassenwart wurde Walter Nüske. Die wesentlichen Aufgaben – Lehrgänge und Wettkämpfe- wurden vom Vorstand und Turnausschuss des Travegaues für die vier Turnkreise geregelt. In den Turnkreisen wurden die Kreisturnfeste und Schulungen für Aktive durchgeführt.
1969 hatte der Kieler Landtag die Gebietsreform in Schleswig-Holstein beschlossen. Für den Landesturnverband war zu prüfen, ob er seine Struktur der politischen Neuordnung anpassen oder aber eine auf Gauebene finden sollte. Um die Zusammenarbeit mit den Kreissportverbänden zu verbessern, beschloss man, die neuen Turnkreisen mit den politischen Kreisgrenzen in Übereinstimmung zu bringen. So fasste der SHTV-Hauptausschuss 1970 folgenden Beschluss: „Die bestehenden acht Gaue werden in ihrer bisherigen Form aufgelöst. An ihre Stelle treten mit dem 1. Januar 1971 die Kreisturnverbände, die gebietsmäßig mit den politischen Kreisen übereinstimmen.“
Der Gauturntag setzte diesen Beschluss am 28. März 1971 in Lübeck um und beschloss die Auflösung des Travegaues. Die Eigenständigkeit des Kreisturnverbandes liegt somit erst 30 Jahre zurück. In diesen 30 Jahren hatte der Kreisturnverband einen enormen Mitgliederzuwachs zu verzeichnen. In den Städten und Gemeinden wurden neue Schulen und Sporthallen gebaut. Die Hallen standen auch den Sportvereinen offen und die Vereine konnten ihr Übungsangebot den steigenden Anforderungen anpassen. Während der Amtszeit von Heinrich Groth (1969 – 1976) wuchs der Kreisturnverband von sieben auf 26 Mitgliedsvereine an.
1976 löste Hans-Joachim Bolda, TSV Trittau, Heinrich Groth als 1. Vorsitzenden ab. 2. Vorsitzender war Johannes Schümann (bis 1990) aus Bad Oldesloe. Das Amt des Kassenwartes hatte seit 1960 Jens Walter, TSV Bargteheide inne. Horst Liedtke, VfL Oldesloe, übernahm nach Joh. Matthees, Otto Filter und Rolf Meinel 1963 das Amt des Oberturnwartes und war mit einer kurzen Unterbrechung bis 1994 für die fachlichen Belange im KTV zuständig.
1977 beschloss der Kreisturntag die erste Satzung und beantragte die Eintragung in das Vereinsregister, diese erfolgte am 25. Juli 1978.
In den achtziger Jahren war die Zahl der Mitgliedsvereine nahezu konstant. In diesen Jahren errangen die Kunstturnerinnen aus Stormarn hervorragende Plätze im Lande. Lore Schulz in Bargteheide und Dietrich Havemann im TSV Reinbek bildeten mit intensiver Trainingsarbeit hervorragende Turnerinnen aus. Mit Gunter Last, Hoisbütteler SV (1.Vorsitzender), Horst Krüger, TSV Bargteheide (Kassenwart) und Jürgen Saß (VfL Oldesloe) als Jugendwart ging 1979 eine neue Mannschaft an den Start. In dieser Zeit wurde die Satzung überarbeitet und die Turnerjugend erhielt eine eigene Ordnung.
1984 legte Gunter Last das Amt als 1. Vorsitzender nieder, mit ihm gingen auch Hannelore und Horst Krüger. Nach schwierigem Findungsprozeß konnte der Turntag 1984 Peter Rußmeyer, TSV Trittau, zum neuen 1. Vorsitzender wählen. Kassenwart wurde 1986 Egon Riethmüller. Peter Rußmeyer war bestrebt dem Turnen in Stormarn einen neuen Stellenwert zu geben. Jährlich fanden wieder regelmäßig Kinderturnfeste statt und in zweijährigem Rhythmus wurden Kreisturnschauen veranstaltet. Ein besonderes Anliegen war ihm die Kommunikation mit den Vereinen. 1984 wurde das erste Mitteilungsblatt „KTV Forum“ herausgegeben. Seiner Initiative ist es auch zu verdanken, dass das Rhönradturnen in Stormarn eingeführt wurde. Neben dem SV Großhansdorf (der damals noch dem VTF Hamburg angehörte und dort auch die Wettkämpfe bestritt) wurden 1986 im TSV Trittau und VfL Oldesloe Rhönradsparten gegründet.
Jürgen Saß folgte 1989 Peter Rußmeyer in das Amt des 1. Vorsitzenden. Zum 40 jährigen Jubiläum 1991 weihte der KTV eine neue Fahne. Der Beginn der neunziger Jahre gestaltete sich für den KTV im personellen Bereich sehr schwierig. Beim Turntag 1993 konnten die Positionen des 1. Vorsitzenden und des Kassenwartes nicht besetzt werden. Erst bei einem außerordentlichen Turntag im Juni war der Vorstand wieder komplett.
1993 begann die Frauenära im KTV. Die damalige 2. Vorsitzende Ina Gerber sah sich in die Pflicht genommen, aber es sollte nur eine Übergangslösung werden. Diese Zusage rief andere Frauen auf den Plan: Rita Wehrs, SV Siek, bot sich als Kassenwartin an, Schriftwartin Elke Landwehr (SSC Hagen Ahrensburg) wurde 2. Vorsitzende, deren Amt übernahm Renate Ardelt, VfL Tremsbüttel. Mit Karen Guhra, TSV Bargteheide, hatte der KTV bereits ein Jahr zuvor eine engagierte und motivierte Jugendwartin gefunden. Als Horst Liedtke nach mehr als 30 Jahren als Oberturnwart in verdienten “Ruhestand“ ging, trat Karen als kompetente Nachfolgerin an. Nicht nur auf den Vorstandsposten, auch im Turnrat übernahmen Frauen die Positionen. Genannt seien Frieda Meins (25 Jahre Kreisfrauenwartin) und ihre Nachfolgerin Karin Uhlenberg. Die Fachwartinnen Lore Schulz (Leistungsturnen weiblich), Helga Poppe (Kunstturnen männlich), Gabriele Wiencke (Jugendwartin), Anja Kirbach (Kampfrichter), Katharina Pommerening (Kunstturnen weiblich) sowie Kristiane Ehmcke (Rhythmische Sportgymnastik).
Nach fünf Jahren reiner „Weiberwirtschaft“ sind seit 1998 wieder Männer in den Reihen des KTV vertreten, Oberturnwart Bernd Kirschning (VfL Oldesloe) und Stefan Busch (TSV Bargteheide) als Männerturnwart im KTV.
In diesen Jahren wurde verstärkt auf die Aus -und Fortbildung von Übungsleiter/innen und Vorturner/innen gesetzt. DTB Fortbildungen und regelmäßige Fortbildungen im Gymnastik – und Gesundheitsbereich vor Ort, Talentförderung und Vorturnerlehrgänge konnten angeboten werden.
2001 ist der Kreisturnverband der größte Fachverband im Kreissportverband Stormarn. 46 Vereine melden mehr als 17.000 Mitglieder in der Bestandserhebung 2001 unter „Turnen“. Es wurden wieder Kinderturnfeste mit Erfolg ausgerichtet und als Höhepunkt des Jubiläumsjahres präsentieren Stormarns Turnerinnen und Turner am 13. Oktober 2001 in der Stormarnhalle Bad Oldesloe eine Jubiläumsturnschau. Die Vereine haben sich in ihren Angeboten den veränderten Bedürfnissen der Menschen angepasst. Der Gesundheitssport ist im Vereinsleben eine feste Größe geworden, ebenso Kursangebote und Vereinszugehörigkeit auf Zeit. Das Gütesiegel „Pluspunkt Gesundheit“ des DTB wurde in Stormarn zahlreichen Vereinen verliehen. Es garantiert, dass die Bewegungsangebote auf die Gesundheitsförderung und qualifizierte Vermittlung überprüft wurden.
Im neuen Jahrzehnt bleiben auf der Führungsebene des KTV das stärkere Geschlecht, nur Stefan Busch, TSV Bargteheide als Männerturnwart belebt die Damenriege. 2004 übernimmt Gesa Hamann, JuS Fischbek die Kassengeschäfte. Im Turnrat gibt es nach der Jahrtausendwende einen Generationenwechsel. Mit Doris Traxel (2003) und Antje Vollmer (2007) TSV Trittau, Kinderturnwartin Edith Sucker (2004) und Männerturnwartin Frauke von Seelen (2012), beide TSV Bargteheide beleben junge Frauen den Turnrat.
2008 gründen die Schwestern Sarah Johanson und Judith Albrecht, ehemals RSG Wettkampfgymnastinnen in der WG Hoisbütteler/Walddörfer SSV, im Ahrensburger TSV eine neue RSG-Abteilung, und das mit großem Erfolg. Sarah vertritt den KTV auf Landesebene als Beauftragte für die RSG.
2013 wird Lore Schulz, TSV Bargteheide nach mehr als 40 Jahren aus dem Amt der Fachwartin für das weibliche Gerätturnen verabschiedet. Es sind große Fußstapfen in die Ulrike Engel und Christine Gabert, ebenfalls vom TSV Bargteheide, hieinschlüpfen.
Aber auch im Vorstand werden die Ämter neu gemischt, Petra Warnick (TuS Hoisdorf) über- nimmt die Position der Schriftwartin 2014 und Gabriele Wiencke löst 2015 Helga Poppe als 2. Vorsitzende ab. Das Amt des KOTW bleibt nach dem Ausscheiden von Bernd Kirschning für 10 Jahre unbesetzt, 2015 tritt mit Torsten Schliecker (TSV Reinbek) ein kompetenter Turner an, an seiner Seite als Jugendwart Fabian Lüth (JuS Fischbek), dessen Team im Jugendausschuss mit Julia Stein und Diana Schröder (SF Grande-Kuddewörde) verstärkt wird.
2021 erfolgt ein Generationenwechsel im KTV Stormarn, Ina Gerber tritt nach 28 Jahren als Vorsitzenden zurück. Gabriele Wiencke folgt ihr ins Amt, ihre Stellvertreterin wird Petra Warnick (TuS Hoisdorf), deren Position als Schriftwartin übernimmt ihre Vereinskollegin Regine Kruse.
Der KTV versucht den Wünschen der Vereine gerecht zu werden, und kommt seiner Aufgabe als Mittler zwischen dem Landesturnverband und den Vereinen nach. Es werden qualifizierte Fortbildungen ortsnah und familienfreundlich angeboten, Wettkämpfe und Meisterschaften durchgeführt, Talente gefördert und mit Veranstaltungen für den Breitensport geworben.